Mütterkur-Väterkur
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Eine Mutter Kind Kur mit Baby oder einem Kleinkind (oder sogar mehreren) anzutreten, ist nicht so selten, wie viele glauben.

Bei vielen unserer Kunden liegt im Bereich des Zusammenlebens mit dem Kleinkind bzw. im Zusammenleben mit mehreren Kindern und dem Kleinkind die "Problemzone". 

Dementsprechend entscheiden sie sich gerade deswegen bewusst für eine Vorsorgemaßnahme, auch wenn das Thema "gehe erst auf Kur, wenn das/ die Kind(er) ein bestimmtes Alter erreicht haben" im Internet oder auch bei manchen Ärzten stark thematisiert wird.

Um kompetenten Rat zu finden, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und durch den Tapetenwechsel jene Hilfe zu finden, die sie in den eigenen 4 Wänden so vergeblich suchen.

Selbstverständlich musst Du als KurantragstellerIn sich bei einer Kur mit einem Kind unter 3 Jahre bereits im Vorfeld darüber im Klaren sein, daß es mit derart jungem Nachwuchs eine spezielle Herausforderung wird, als Elternteil entsprechende Erholung und Verschnaufpausen auf Kur zu finden.

Sofern Du Dir jedoch bereits vor der Antragstellung folgende Fragen stellst, kannst Du Dich relativ gut auf alle Eventualitäten vorbereiten.

Frage 1: Was brauche ICH, um MEINE Kur zum Erfolg zu führen und den größtmöglichen Nutzen aus dem Kuraufenthalt zu ziehen?

Zuallererst geht es bei Deiner Kurmaßnahme wahrscheinlich größtenteils um DICH (falls die Kur nur für Dein Kind ist, überspringe diesen Punkt einfach).


Entsprechend wichtig ist es, daß Du Dir darüber klar wirst, welche Faktoren für Deinen Kurerfolg entscheidend sind und auf welche Ziele Du hinarbeiten möchtest.


Zu diesem Thema möchten wir Dir folgende Artikel ans Herz legen, welche Dir mit Sicherheit Denkanstöße geben können.


1) Mein Kurerfolg - Was ich mir von der Mutter-/ Vater-Kind-Kur erhoffe

2) 5 Gedanken, die Ihre Kur verbessern können 

Frage 2: Was wünsche ich mir von meinem Kind, damit FRAGE 1 nicht in Gefahr ist?

Wir vermeiden hier bewusst zu sagen “Was erwarte ich von meinem Kind….”, denn was will man von einem Kleinkind oder gar Säugling auf Mutter Kind Kur schon erwarten.


Du kannst es nicht alleine zum spielen rausschicken, Du kannst ihm nicht seine “Pflichten” erklären, Du kannst Dir keine große Ruhepausen vom Kind erhoffen und Du kannst erst recht nicht vom Kleinkind erwarten, daß es Dich versteht, wenn Du mal einen wirklich beschissenen Tag hast.  


Macht das das gesamte Unterfangen “Mutter Kind Kur mit Baby” nicht schon von vornherein zum Reinfall? Von unserer Seite her ein ganz klares NEIN


Sieh es mal so: Du trittst Deine Kur wahrscheinlich an, weil Du zu Hause in einer psychischen oder medizinischen Sackgasse steckst und Dir neue Impulse von der Vorsorgemaßnahme erhoffst. Jeder einzelne Tag, den Du auf Kur verbringst, ist ein Tag, an dem Du mehr Chancen auf eine positive Veränderung in Deinem Leben hast, als zu Hause in den eigenen 4 Wänden.


Es liegt zum großen Teil an Deiner inneren Einstellung, wie viel Du von der Kur mitnehmen kannst. Denke an das “Glas halb voll - oder Glas halb leer”-Prinzip. Lässt Du Dich durch Dein Kleinkind und die damit verbundenen, möglicherweise unangenehmen Begleiterscheinungen ablenken? Oder nimmst Du das billigend in Kauf, in dem Wissen, daß Du trotzdem viel Positives aus der Kur mitnehmen kannst?

Merke: Je mehr Du Dich darauf vorbereitest und akzeptierst, was bei einem Kleinkind oder Baby mit auf Kur alles passieren kann, desto weniger kannst Du aus dem Konzept gebracht werden, wenn es denn tatsächlich eintreten sollte.

Über was Du Dir im Vorfeld Gedanken machen solltest

1) Auswahl der Kureinrichtung

Kurantrag und Kurbewilligung

In vielen Kureinrichtungen dürfen Kinder erst ab 3 Jahren anreisen. Das ist eigentlich gar nicht ungewöhnlich, wenn man bedenkt, daß Kureinrichtungen sehr viel Wert auf zufriedene Patienten legen. Kleinkinder sind oft genug der nicht planbare Risikofaktor, welcher dem positiven Kurerfolg im Weg stehen kann.


Nicht nur werden Kleinkinder öfter krank, es besteht u.a. auch die Möglichkeit, daß der Nachwuchs einfach keine Lust hat seine Zeit in der Betreuung zu verbringen. Daß dies nicht unbedingt förderlich ist, wenn man selbst einen vollen Terminplan hat, lässt sich nicht abstreiten, nicht wahr?


Kureinrichtungen, welche Kinder ab 0 Jahren aufnehmen - also eine Mutter Kind Kur unter 3 Jahren anbieten - haben sich aber aus diesem Grund meist sehr genau auf diese Fälle vorbereitet.

 

Nicht nur bieten diese fast immer längere Betreuungszeiten - auch außerhalb der eigenen Therapiezeiten -  für eine flexiblere Terminplanung an, sondern oft auch eine Betreuungsmöglichkeit im Krankheitsfall (oft durch Kinderkrankenschwestern).

Letzteres bedeutet, daß Du Deine Termine wahrnehmen kannst, während Dein Kind bestens versorgt wird.


Vergewissere Dich bitte jedoch bereits im Vorfeld, ob dieses Angebot auch für Begleitkinder gilt oder nur für das Patientenkind. Ansonsten kann es im Krankheitsfall nicht nur in Sachen Betreuung, sondern auch bei der medizinischen Versorgung ganz schön stressig werden.


Schwimmmöglichkeiten und (Klein-)Kinderspielplätze für Kinder zwischen 1 bis 3 Jahre bieten zudem fast alle Kliniken an. Hier obliegt es Deinen eigenen Vorstellungen, was Deine Wunschklinik für Angebote für Dich und Dein Kind bereithalten sollte.

 

Falls Du noch nicht davon gehört hast, es gibt auch die Möglichkeit eine Begleitperson als Unterstützung mit auf Kur zu bringen. Für den Fall, daß Du also mit mehreren Kindern anreisen möchtest, solltest Du unseren Artikel über die (kostenlose) Begleitperson nachlesen. 

Brauchst du Hilfe beim Kurantrag?

2) Ist mein Kind bereit für die Gruppe?

Baby allein

Eines vorweg: Einzelbetreuung auf Kur gibt es natürlich im Regelfall nicht. Viele “Zwerge” sind es jedoch gewohnt, daß die Mama oder der Papa ständig anwesend sind und auf die Sekunde Gewehr bei Fuß stehen. Entsprechend wird dann so lange Terror gemacht, bis entweder ein(e) Erzieher(in) dem Kind die volle Aufmerksamkeit schenkt oder Mama/ Papa in die Gruppe beordert werden.


Die Erzieherinnen auf Kur sind mit Sicherheit einiges gewohnt und können meist sehr gut mit kritischen Situationen umgehen. Keinesfalls aber können sie eine Einzelbetreuung stellen. D.h. sollte Dein Kind sich z.B. gerade in der Gruppe vernachlässigt fühlen und sich so richtig schön in Fahrt schreien und sich auch nicht mehr beruhigen lassen, dann musst Du jederzeit damit rechnen, daß Du Deine Therapie unterbrechen/ abblasen und Dich um Dein Kind kümmern musst.

3) Kannst Du loslassen?

Umgekehrt muss man den oberen Fall auch aus Sicht des Elternteils betrachten: Kannst Du den Gedanken ertragen, daß Dein Kind sich in der Gruppe eventuell gerade nicht wohlfühlt und lauthals (über einen längeren Zeitraum) schreit?


Solltest Du damit Probleme haben, kannst Du Dich mit Sicherheit auch in den therapeutischen Anwendungen nicht derart “fallen” lassen, wie es für Deinen Therapieerfolg eigentlich notwendig wäre.


Es ist grundsätzlich ok, wenn Du Dich um das Wohl Deines Kindes sorgst, solange Du dabei Deinen Fokus auf Deine Kur nicht verlierst. Wenn Du Dich jedoch nur noch auf Dein Kind konzentrieren kannst und Dich selbst von den Umständen in der Einrichtung eventuell sogar noch verunsichern lässt, dann ist Dein Kurerfolg ernsthaft in Gefahr.

Was Du dagegen tun kannst:

Falls Dein Kind zu Hause ohnehin schon in der Kita oder in anderweitiger Betreuung ist, solltest Du bereits Erfahrung mit diesem Problem gesammelt und geeignete Strategien dazu entwickelt haben.


Sollten Deine Strategien bisher nicht gefruchtet haben, kannst Du auch auf Kur nicht erwarten, daß sich das Problem von alleine in Luft auflöst. In diesem Fall musst Du eine Portion Geduld mitbringen und Dich darauf einstellen, nicht an allen Therapien teilnehmen zu können.


Wenn Du bisher noch keine Erfahrung damit gemacht hast und der Gedanke daran, Dein Kind alleine zu lassen, Unbehagen bei Dir auslöst, dann versuche am Besten Folgendes:

Gib Dein Kind wenn möglich bereits zu Hause vor der Kur für kurze, sich steigernde Zeiträume bei Familie, Freunden oder Bekannten ab. So kannst Du Dich in kontrolliertem Umfeld an das Gefühl des “ohne Kind seins” gewöhnen und verspürst anschließend auf Kur weit weniger Unbehagen. 

Buchempfehlungen:

4) Kennt Dein Kind bereits die Fremdbetreuung?

Fremdbetreuung

Auch aus Sicht des Kindes stellt die Fremdbetreuung oft ein großes Hindernis dar. Wenn es schon zu Hause keine andere Betreuungsperson kennt als Mama und Papa, dann wird es auch auf Kur kaum eine andere Betreuungs-Person akzeptieren.

 

Dies wird dann nicht nur für das Kind selbst bzw. der Kindergruppe zum Problem, sondern lässt auch Dich selbst wiederum daran zweifeln, ob die Kur nun wirklich das richtige für Dich und Dein Kind gewesen ist, wenn Dein Kind die ganze Zeit nur rumheult.

 

Beziehe auch hier wie beim vorherigen Fall bereits frühzeitig Familie, Freunde oder Bekannte mit in die Betreuung Deines Kindes mit ein. Dein Kind lernt dadurch, Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen und zugleich, daß es auch ganz ok ist, wenn Mama oder Papa einmal nicht (für kurze Zeit) anwesend ist.

Für die Punkte 2 - 4 gilt folgende Regel:

Fast alle Kinder weinen beim Abgeben in der Kindergruppe erst einmal. Das ist vollkommen normal und hört meistens ein paar Minuten nachdem Mama oder Papa die Gruppe verlassen haben wieder auf.


Siehe also niemals grundlos nach Deinem Kind, nur weil Du Dich vergewissern möchtes, daß es ihm gut geht! Sofern Du nicht von der Erzieherin angerufen worden bist oder es Abholzeit ist, hast Du bei Deinem Kind NICHTS verloren!

 

Eltern glauben oft es wäre besser, sich ab und an beim Kind zu zeigen. Es ist verständlich und nachvollziehbar, wenn Sie glauben dadurch Ihr eigenes Gewissen beruhigen zu können. Jedoch macht genau dies die Situation für das Kind noch schlimmer, da es den Eltern ständig beim Verlassen der Gruppe zusieht, während es selber alleine und ohne seine elterliche Bezugsperson zurückbleiben muss.

4) Ist mein Kind sehr Krankheitsanfällig?

Kur mit kranken Kindern

Je nach Größe der Kureinrichtung tummeln sich im Durchschnitt 90 Erwachsene und 180 Kinder in der Einrichtung. Hier kann sich jeder selbst ausrechnen, daß das Immunsystem manchmal vor keiner einfachen Aufgabe steht.


Die Tatsache, daß sich Kleinkinder, Babys und Säuglinge oft vieles in den Mund stecken was nicht in den Mund gehört, macht es nicht gerade einfacher und kommt erschwerend hinzu.

Wenn Dein Kind bereits eine Kita besucht oder häufigen Kinderkontakt hat, sollte es auch auf Kur keine nennenswerten Probleme oder ein überdurchschnittlich höheres Ansteckungsrisiko gegenüber Deinem normalen Alltag geben.


Sollte Dein Kind jedoch bereits zu Hause in der familiären Umgebung ständig mit Krankheiten zu kämpfen haben, solltest Du unbedingt davon ausgehen, daß es auch in den ersten Kurtagen den erstbesten Virus aufschnappt und ausbrütet.


Für Dich bedeutet dies im schlimmsten Fall gestrichene Therapien, da Du für die Zeit der Krankheitsdauer - sofern Du keine Begleitperson vor Ort hast oder ein Besuch der Krankengruppe nicht möglich ist - gemeinsam mit Deinem Kind das Zimmer bzw. Bett hütest.

Ein Rat von unserer Seite:

Ein Krankheitsfall ist die am wenigsten planbare Situation. Jedoch kann man auch diese zum Positiven - zumindest soweit möglich - wenden, indem man die Zeit dazu nutzt, sich über seine Wünsche, Bedürfnisse, Ziele, Niederlagen und Erfolge Gedanken zu machen.

Falls Du jetzt denkst, daß Du das zu Hause ohnehin täglich machst: auf Kur habst Du nicht nur viel weniger Ablenkung als zu Hause, Du hast auch sämtliche notwendigen Therapeuten vor Ort, mit denen Du Deine Erkenntnisse innerhalb kürzester Zeit teilen kannst.

Sieh Dir gerne auch unseren Artikel die “15 ultimativen Motivationstipps für Ihren Kuraufenthalt” an, falls Du das Gefühl hast, Du rutschst gerade in einen kleinen Durchhänger.

Fazit:

Eine Mutter Kind Kur mit Baby oder Kleinkind kann mit Sicherheit ganz schön stressig werden. Ob es jedoch unbedingt stressiger wird, als mit älteren Kindern, hängt jeweils stark vom Einzelfall ab. 


Jedoch würde der Großteil unserer Kunden - vor allem jene Familien, die eine Begleitperson dabei hatten oder Geschwister, welche ebenfalls das Kinderland besucht haben - eine Kur mit Kleinkind jederzeit wieder in Angriff nehmen. 


Unsere Erfahrung der letzten Jahre:

 

  • Gib Dir und Deinem Kind Zeit zur Eingewöhnung und halte die Betreuungszeiten im Kinderland in den ersten Tagen so kurz wie möglich bzw. so lange wie nötig.
  • Dein Kind wird seine Eigenheiten auch auf Kur beibehalten. Wenn Du Dich schon zu Hause von bestimmten Faktoren stressen lässt, dann erwarte nicht, daß es auf Kur plötzlich anders wäre. Stelle Dich gezielt darauf ein und gehe entsprechende Situationen möglichst gelassen an. Nerven zu vergeuden für Angelegenheiten, die bereits im Vorfeld zu erwarten sind, war noch niemals eine gute Option. 
  • Eine Krankheit deines Kindes kann Deinen Therapieplan immer durchkreuzen. Ärgere Dich nicht darüber, sondern mach das Beste daraus. Nutze die Ruhe Deines Zimmers u.a. dafür, Deine eigenen Ziele und Erwartungen zu überprüfen und über bereits erfolgte Therapieansätze nachzudenken.
  • Zu glauben, man wäre den ganzen Tag ohne Kind und könnte sich entspannen, ist mit Sicherheit eine Möglichkeit. In der Realität gibt man (vor allem Klein-)Kinder jedoch nur zu Therapiezeiten ab und verbringt ansonsten relativ viel Freizeit mit dem Kind. Aber hey, genau das ist es ja auch, warum man eine Mutter Vater Kind Kur macht und nicht eine reine Mutter-/ Vater-Kur.

Auch wenn es sich manchmal danach anfühlt: Keine Zeit auf Kur ist verlorene Zeit. Man muss nur wissen, wie man das Beste daraus macht. Und das klappt auch mit einem Kleinkind mit auf Kur.

*Unsere Vorschläge sind Affiliate-Links, wovon wir eine minimale Provision bekommen. Dadurch können wir u.a. auch für Versicherte der BKKs weiterhin kostenfrei arbeiten. Dir entstehen dadurch keine extra Kosten.

Über die Autorin Naomi

Kurexpertin, Inhaberin der Mukiku Mutter Kind Kurberatung & Mutter der besten Töchter der Welt.

Meine Leidenschaft ist es, anderen Eltern Stress & Nerven zu ersparen, sei es in der Kurberatung oder hinsichtlich Tipps im Umgang mit den Kindern.

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